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Beitrag vom 20.02.2018
Berlin Feminist Film Week 2018 vom 8.-14. März 2018
AVIVA-Redaktion
Es ist das erste kleine Jubiläum in der Festivalgeschichte der Berlin Feminist Film Week: die Berlin Feminist Film Week findet in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt. Initiatorinnen und Filmemacherinnen sowie Film Addicts feiern das mit einer Woche voller feministischer Filme, Panels und Workshops.
2018 werden zwei Venues innerhalb des Festivals bespielt: Die Eröffnung und weitere Screenings werden im ehrwürdigen Babylon Kino am Rosa-Luxemburg-Platz stattfinden, das Festivalzentrum ist wie in jedem Jahr im ehemaligen AGORA Rollberg – nur dieses Jahr unter neuem Namen – im CRCLR House in Berlin-Neukölln.
Die Berlin Feminist Film Week, gegründet im Jahr 2014, ist ein Filmfestival, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, feministische Themen durch Filme zu erschließen. Die Mission der Initiatorinnen ist es, patriarchales Storytelling zu hinterfragen und Charaktere in den Vordergrund zu stellen, die aus der großen Mehrheit der weißen Cis-Männer hervorstechen. Weibliche, queere, non-binäre, trans und PoC Charaktere werden in der Filmindustrie derzeit oftmals nur als Randfiguren sichtbar und die Entwicklung hin zu einer gleichberechtigten Repräsentation geht nur langsam vonstatten. Deshalb wollen die Initiatorinnen eine Plattform schaffen für all diejenigen, die Filme abseits der Hollywood-Norm machen und für KinogängerInnen, die sich in den Darstellungen des Mainstream-Kinos nicht repräsentiert fühlen. Die #metoo Debatte in der internationalen wie nationalen Filmindustrie, die es zu gesamtgesellschaftlicher Bedeutung gebracht hat, bestärkt sie darin, ein Festival für Berlin auf die Beine zu stellen, das dem allgemeinen antifeministischen Backlash in der Gesellschaft wunderbare Filme von großartigen Filmemacher*innen entgegenhält.
In ihrem diesjährigen Programm gezeigt wird u.a. der schwedische Spielfilm Träum Weiter ("Beyond Dreams"), in dem die Protagonistin Mirja sich nach ihrer Zeit im Gefängnis zwischen der Pflege ihrer kranken Mutter und ihrer eigentlichen Wahlfamilie, einer Mädchen-Gang entscheiden muss. Der Coming-of-Age-Film ist das Debüt der 27jährigen Rojda Sekersöz, ein New-Comer-Talent aus Schweden. "Beyond Dreams" behandelt das Auswachsen in prekären Milieus und die Verantwortung, die junge Frauen tragen müssen, wenn sie mit Armut und Care-Arbeit konfrontiert sind.
Der Dokumentarfilm "Another Mountain" (Frankreich/2017/82min/Türkisch & Kurdisch mit englischen Untertiteln (Deutschland Premiere) von Noémi Aubry und Anouck Mangeat begleitet Burcu und Sinem in Istanbul und in einem Dorf am Schwarzen Meer. Ergül war Teil der revolutionären Auseinandersetzungen der 1970er Jahre. Sie tauschen sich aus über ihre Frauenorganisationen, trinken Tee und halten durch in einem nicht enden wollenden Kampf gegen den Krieg und das Patriarchat.
Der US-amerikanische Dokumentarfilm "Fattitude" (USA 2017/87 min./Englisch (Deutschlandpremiere) von Lindsey Averill und Viridiana Lieberman hinterfragt, wie unsere westliche Medienkultur Menschen mit so genanntem "Übergewicht" darstellt und abwertet und bietet alternative Sichtweisen an, die Körperakzeptanz und Body Positivity für alle Kleidergrößen zu ermöglichen. Vor dem Hintergrund der These, dass der Hass auf dicke Personen sich durch alle Intersektionen bewegt, werden postkoloniale, postmoderne und feministische Perspektiven auf Körperbilder projiziert. Es kommen sowohl fat activists als auch Akademiker*innen, Hollywoodarbeiter*innen und Psycholog*innen zu Wort. Unter ihnen Rebecca Phul, Jackson Katz, Marilyn Wann, Sonya Renee Taylor, Virgie Tovar, Jen Posner, Lindy West, Ricki Lake, Winne Holzman, Guy Branum, Tess Munster und Andrew Walen.
Berlin Feminist Film Week 2018 vom 8.-14. März 2018
Das vollständige Programm wird in den kommenden Tagen veröffentlicht, und weitere Informationen unter:
www.berlinfeministfilmweek.com und www.facebook.com/berlinfeministfilmweek